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Ernährungstherapie

Von Ernährungstherapie spricht man, wenn Diätassistenten mit Menschen arbeiten, die eine Erkrankung haben. Durch eine gezielte Umstellung der Ernährung sollen Symptome vermindert, die Lebensqualität verbessert oder der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden. 
Diätassistenten sind der einzige Gesundheitsfachberuf, der explizit für Ernährungstherapie ausgebildet wird. Die Ausbildung zum staatlich examinierten Diätassistenten ist bundeseinheitlich per Berufsgesetz geregelt. 

Um eine Ernährungstherapie zu beginnen, benötigen Diätassistenten die Verordnung des behandelnden Arztes.

Was ist Ernährungstherapie?

Der Begriff der Ernährungstherapie hat unterschiedliche Bedeutungen. Darunter werden einerseits eine bestimmte Ernährungsform (Diät) und andererseits eine kommunikative Ernährungstherapie verstanden. Zu dieser gehören Maßnahmen, die nötig sind, um den erkrankten Menschen zu einem angepassten Ernährungsverhalten zu befähigen. Hierfür wird oft die Bezeichnung Ernährungsberatung verwendet. Maßnahmen können aber auch im Form einer Ernährungsschulung durchgeführt werden (z. B. für Gruppen von Menschen, die ähnliche Erkrankungen aufweisen).
Im Rahmen des stationären Aufenthaltes wird unter Ernährungstherapie oftmals die Versorgung mit bestimmter hochkalorischer Trinknahrung (orale Supplemente), über eine Sonde (enteral) oder über eine Infusion (parenteral) verstanden.

 

 

 

Diät - Ernährungstherapie auf dem Teller

Eine Diät ist die angepasste orale Zufuhr von Lebensmitteln. Sie hat das Ziel, den Leistungs- oder Gesundheitszustand zu beeinflussen bzw. den Krankheitszustand zu verbessern. Der Begriff „Diät“ findet meist dann Anwendung, wenn die oral zugeführten Lebensmittel (inkl. Flüssigkeiten) so ausgewählt/ modifiziert werden, dass sie therapeutische Wirkung entfalten können (modifiziert nach Valentini et al. 2013).
Hierzu wird die Zufuhr natürlicher Lebensmittel hinsichtlich folgender Aspekte verändert:

  • Energiehalt und/oder
  • Nährstoffrelation und/oder
  • Lebensmittelauswahl und/oder
  • Konsistenz und/oder
  • Zubereitung und/oder
  • Mahlzeitenfrequenz

Somit werden bestimmte Substanzen in der Ernährung eliminiert, vermindert oder vermehrt aufgenommen .

Kommunikative Ernährungstherapie

Die kommunikative Therapie startet mit einem Ernährungsassessment. Abgefragt werden:

  • Körperfunktionen/Körperstrukturen (z. B. Screening Mangelernährung, BMI, BIA, Labor und Messwerte)
  • Aktivitäten (Speisenzubereitung im häuslichen Umfeld, Nahrungs-, Flüssigkeits- und Nährstoffaufnahme)
  • Partizipation/Teilhabe (z. B. Nutzung sozialer Netzwerke für die Unterstützung)
  • Umweltfaktoren (z. B. Hilfsmittel zur Nahrungsaufnahme wie bestimmtes Besteck, Teller, Wohn- und Versorgungssituation)
  • Personbezogene Faktoren (z. B. Komorbidität, Gewichtsverlauf, Ernährungsgewohnheiten, individuelle Wünsche und Bedürfnisse und Lebensqualität)

Die Analyse der Ist-Situation führt zur Benennung des Ernährungsproblems in Form einer Ernährungsdiagnose. Davon abgeleitet werden die Ernährungsziele definiert und bei der Planung der durchzuführenden Maßnahmen wird der Weg zum Ziel und das Ausmaß der Zielerreichung mit dem Patienten ausgehandelt. Das kann beispielsweise die Beratung, Schulung oder ein Einkaufstraining sein. Der Fortschritt wird kontinuierlich überprüft, dokumentiert und Maßnahmen ggf. angepasst.

 

Was ist der Unterschied zwischen Ernährungsberatung und Ernährungstherapie?

Die Ernährungsberatung ist im eigentlichen Sinne eine kommunikative Interventionsform, die sowohl bei Gesunden als auch bei Erkrankten Personen angewendet wird.

In stationären Einrichtungen und von niedergelassenen Ärzten wird der Begriff der Ernährungsberatung synonym zur Ernährungstherapie genutzt.

Manchmal wird der Begriff der Ernährungsberatung auch ausschließlich für die Beratung von gesunden Menschen verstanden.

Zielgruppen in der Prävention und Gesundheitsförderung sind beispielsweise:

 

  • Ältere Menschen
  • Schwangere
  • Stillende
  • Kleinkinder
  • Jugendliche
  • Studierende
  • Sportler
  • Berufstätige, z. B. Schichtarbeiter
  • Unternehmen und Einrichtungen
  • Kommunen